Du hast das Potenzial von Amazon FBA erkannt und willst endlich anfangen deine eigenen Produkte auf Deutschlands größtem Online Marktplatz zu verkaufen? Dieses Gefühl ist absolut nachvollziehbar!
Doch wie so oft, ist es vor dem eigentlichen Start wichtig, einige Prozesse in die Wege zu leiten. Wie meldest du ein Gewerbe an? Welche Rechtsform solltest du wählen? Was musst du für die korrekte Gewerbeanmeldung beachten?
Um diese Fragen zu beantworten, gehen wir in dieser Amazon FBA Anleitung die wichtigsten Schritte vor dem Start durch. Das Ganze ist auch gar nicht so schwierig. Du bekommst nützliche Tipps, Checklisten sowie Schritt-für-Schritt Anleitungen mit an die Hand, die dir den Start erleichtern werden!
Wenn du diese Schritte umgesetzt hast, bist du bereit, endlich durchzustarten. Am Ende dieser Amazon FBA Anleitung, findest du passende Beiträge zu den nächsten Schritten, mit denen du tiefer in die Materie eintauchen kannst.
Wofür steht Amazon FBA?
Grundsätzlich steht FBA für „Fulfillment by Amazon“. Durch das FBA Programm können Händler ihre eigenen Produkte auf Amazons Marktplatz platzieren und Amazon übernimmt zusätzlich einige logistische Aufgaben. Hierzu zählen unter anderem die Lagerhaltung, Verpackung, Frankierung sowie den Versand der Produkte an den Endkunden. Auch das Retourenmanagement übernimmt Amazon für seine Seller.
Solltest du noch ganz am Anfang stehen, findest du in den verlinkten Artikel eine ausführliche Erklärung zum Ablauf und Potenzial von Amazon FBA und einen Einblick in die Kosten eines Amazon Business.
Amazon FBA Anleitung: Schritt-für-Schritt starten!
Die folgenden Dokumente solltest du so früh wie möglich beantragen, um so rasch wie möglich mit FBA loslegen zu können. Es gibt nichts ärgerlicheres, als wertvolle Zeit zu verlieren, weil noch nicht alle Dokumente vorliegen.
Genau das wirst du vermeiden, wenn du direkt die Dinge umsetzt, die wir uns jetzt anschauen. Die folgende Amazon FBA Schritt-für-Schritt Anleitung wird dir dabei helfen unnötige Fehler zu vermeiden und viel Zeit zu sparen.
1.) Amazon Gewerbe anmelden
Um Produkte unter deiner eigenen Marke verkaufen zu können, musst du als allererstes ein Unternehmen gründen. Wenn wir uns auf die Gründung eines deutschen Unternehmens beschränken, kannst du ein Einzelunternehmen, eine UG oder eine GmbH gründen.
Ein Einzelunternehmen ist grundsätzlich die beste und einfachste Auswahl. Solltest du ein Business gemeinsam mit einem Freund starten, würdet ihr gemeinsam eine GbR gründen – das Gegenstück zum Einzelunternehmen.
Die Anmeldung eines Einzelunternehmens und einer GbR ist wirklich günstig und schnell erledigt. Du musst lediglich einen Gewerbeschein ausfüllen und zahlst direkt bei deinem lokalen Bürger/Gewerbeamt eine Gebühr von 10-65€.
Hinweis: Es gibt allerdings auch Nachteile am Einzelunternehmen. Ein Nachteil ist u.a. das Haftungsrisiko, denn du haftest selbst mit deinem Privatvermögen.
Du kannst dich aber mit einer Betriebshaftpflichtversicherung absichern – Das ist auf jeden Fall empfehlenswert! Lass dich hier von einem Experten beraten und schließe die Versicherung rechtzeitig ab. Die Kosten einer Versicherung richten sich nach dem Umsatz deines Unternehmens und liegen zu Beginn im zweistelligen Bereich pro Monat.
Solltest du ein Einzelunternehmen anmelden, kann jedoch die spätere Umfirmierung auf Amazon problematisch werden. Unter einer Umfirmierung versteht man den Wechsel der Rechtsform (z.B. Einzelunternehmen zu GmbH). Sollte dein Unternehmen richtig gut laufen und du erzielst jährliche Gewinne von ca. 80.000€, ist es aus steuerlicher Sicht sinnvoll, über den Wechsel zu einer UG oder GmbH nachzudenken.
Amazon prüft beim Wechsel der Unternehmensform deine Daten und sperrt für einige Zeit deinen Account. Dies hört sich schlimmer an als es ist. Sollte es so weit sein, dass eine Umfirmierung für dich infrage kommt, ist auch das auf jeden Fall ein machbarer Prozess!
Mit Amazon FBA starten – Gleich eine GmbH oder UG anmelden?
Solltest du mehr als 25.000€ Startkapital zur Verfügung haben, im ersten Jahr mehrere Produkte launchen und direkt skalieren wollen, kann es Sinn machen, sofort mit einer UG oder GmbH zu starten. Hier ist die Anmeldung allerdings etwas aufwendiger und kapitalintensiver. Daher solltest du dich auf jeden Fall mit einem Steuerberater austauschen!
- UG Gewerbeanmeldung: Die UG ist eine besondere Form der GmbH. Hier brauchst du lediglich ein Stammkapital von 1€, weswegen sie auch als Ein-Euro-GmbH bekannt ist. Jedoch musst du hier 25% der Gewinne zurücklegen, bis du das geforderte Stammkapital einer GmbH erreichst.
- GmbH Gewerbeanmeldung: Die GmbH ist eine der angesehensten Rechtsformen in Deutschland und im Ausland. Hier beträgt das Stammkapitals 25.000€, bzw. bei einer Ein-Mann-GmbH 12.500€.
Bei beiden Rechtsformen gibt es eine Haftungsbeschränkung, was bedeutet, dass du nicht mit deinem Privatvermögen haftest. Du hast hier allerdings bürokratische Kosten, beispielsweise für einen Notar. Außerdem bist du zur doppelten Buchführung verpflichtet, was die Steuerberatungskosten steigert.
Wie du siehst, haben alle Rechtsformen ihre Vor- und Nachteile. Wenn du mit beschränktem Startkapital anfängst und die Gründung deines Unternehmens schnell hinter dich bringen möchtest, ist das Einzelunternehmen die richtige Wahl für dich.
Solltest du mit dem Gedanken spielen, sofort eine UG oder eine GmbH zu gründen, unterhalte dich in jedem Fall mit einem Experten auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit deinem Steuerberater wirst du auch diesen Prozess meistern.
Amazon Gewerbe anmelden: So sieht ein Gewerbeschein aus
Das ist ein Auszug aus dem Gewerbeschein der Stadt Köln, in anderen Städten sieht er aber genau so aus. Um das Gewerbe anzumelden, brauchst du einen Termin bei deinem lokalen Gewerbeamt. Dahin kannst du den Gewerbeschein entweder ausgefüllt mitbringen oder zusammen mit einem Mitarbeiter ausfüllen.
Du gibst dabei einfach deine persönlichen Daten ein, wie Name und Adresse. Bei der Betriebsstätte wirst du wahrscheinlich deine Privatadresse angeben, wenn du von zu Hause aus arbeiten solltest. Bei den übrigen Angaben wird dir der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin des Gewerbeamtes auf jeden Fall weiterhelfen.
Der wichtigste Abschnitt ist bei Punkt 15: Deine angemeldete Tätigkeit.
Wichtiger Tipp: So solltest du deine Tätigkeit im Gewerbeschein beschreiben
Am Anfang weißt du wahrscheinlich noch nicht, welches Produkt du verkaufen möchtest. Daher solltest du dir alle Möglichkeiten offen lassen: Drucke eine Liste mit allen Kategorien auf Amazon aus und nimm diese mit zum Gewerbeamt.
Als Beschreibung deiner Tätigkeit nimmst du nun Online Handel – Verkauf von: Alle Amazon Kategorien nacheinander aufgelistet. Damit kannst du im Prinzip jedes Produkt verkaufen, ohne dass du Angaben in deinem Gewerbeschein ändern musst.
Deine To Do’s
- Schritt 1: Entscheide dich für die passende Rechtsform für dein Business.
- Schritt 2: Vereinbare einen Termin bei deinem lokalen Gewerbeamt.
- Schritt 3: Drucke alle verfügbaren Amazon Produktkategorien aus.
- Schritt 4: Melde dein Gewerbe beim Amt an und trage dich für den Verkauf von allen Amazon Kategorien ein.
Glückwunsch! Jetzt bist du offiziell Unternehmer und bereit für den Verkauf von deinen eigenen Produkten.
2.) Geschäftskonto eröffnen
Um deine Einnahmen und Ausgaben von deinen privaten Geldgeschäften zu trennen, solltest du gleich am Anfang ein separates Geschäftskonto eröffnen.
So hast du einen viel besseren Überblick über deine Finanzen und erkennst sofort, wie viel Kapital dir für neue Investitionen zur Verfügung steht.
Wenn du im Laufe der Zeit mit einem Steuerberater zusammen arbeitest, ist es auch für ihn um einiges übersichtlicher, wenn deine privaten und geschäftlichen Geldströme über unterschiedliche Konten laufen. Je weniger Arbeit dein Steuerberater hat, desto weniger Kosten entstehen für dich.
Als Einzelunternehmer bist du nicht dazu verpflichtet ein Geschäftskonto zu eröffnen. Dennoch sehen es Banken nicht gerne, wenn deine geschäftlichen Transaktionen über dein privates Konto laufen. Daher musst du bei vielen, egal ob Einzelunternehmen oder nicht, ein Geschäftskonto eröffnen.
Ein Geschäftskonto kannst du so gut wie bei jeder Bank eröffnen. Die Kosten pro Monat liegen in der Regel zwischen 12 – 15€. Hinzukommen noch Kosten pro Transaktion, die sich aber nur auf einige Cent belaufen. Wenn du hier deine Hausbank wählst, profitierst du von persönlichen Ansprechpartnern, die dir oft direkt eine gute Betriebshaftpflichtversicherung zur Verfügung stellen können.
Wenn du dich für einen Anbieter, wie zum Beispiel Qonto entschieden hast, läuft die Eröffnung deines Geschäftskontos sehr schnell und einfach ab. Mit deinen neuen Bankdaten kannst du dann direkt den nächsten Schritt angehen.
Deine To Do’s
- Schritt 1: Informiere dich über die Konditionen für Geschäftskonten.
- Schritt 2: Wähle das Konto aus, was am besten zu deinen Bedürfnissen passt und eröffne es. Bei den meisten Onlinebanken geht das innerhalb von wenigen Minuten.
3.) Fragebogen zur steuerlichen Erfassung
Zusammen mit der Gewerbeanmeldung und den Daten deines Geschäftskontos kannst du jetzt die nächste Aufgabe in Angriff nehmen – den Weg zu deinem zuständigen Finanzamt. Denn nach Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung erhältst du deine Steuernummer, die du immer wieder benötigst. Welches Finanzamt für dich zuständig ist, hängt von deinem Wohnort bzw. Unternehmensstandort ab und kannst du online herausfinden.
Nach der Gewerbeanmeldung wird dir der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung auch per Post zugesendet. Da dieser Prozess aber Wochen dauern kann, beantragen wir die Steuernummer direkt beim Finanzamt vor Ort. Dafür musst du lediglich zu deinem zuständigen Finanzamt gehen und am besten zusammen mit einem Mitarbeiter den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen.
Ungefähr so sieht der Beginn des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung aus:
Steuerliche Erfassung – Mit Amazon FBA starten
Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist nicht so einfach auszufüllen, weswegen du auf jeden Fall Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Wenn du freundlich und vorbereitet bist, wird man dir beim Amt gerne weiterhelfen!
Neben einigen persönlichen Angaben musst du dem Finanzamt auch spezifische Informationen zu deinem Unternehmen mitteilen.
Du musst unter anderem schätzen, wie hoch deine Einkünfte und deine Umsätze im Jahr der Betriebseröffnung und im Folgejahr sein werden. Das ist natürlich schwierig, da du nicht weißt, wie sich dein Unternehmen entwickeln wird.
Jedoch solltest du hier erstmal sehr geringe Zahlen angeben. Sonst kann es sein, dass du vom Finanzamt direkt ein weiteres Formular bekommst, dass dich dazu verpflichtet hohe Summen an Vorauszahlungen (Vorsteuer) zu leisten, bevor du überhaupt gestartet bist.
Der Grundfreibetrag im Rahmen der Einkommensteuer liegt bei 11.604 €. Gib bei deinen Gewinnen für die ersten beiden Jahre am besten einen Wert unterhalb dieser Summe an.
Kleinunternehmerregelung 2024
Der nächste wichtige Punkt ist, ob du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen möchtest oder nicht. Von dieser kannst du Gebrauch machen, solange dein Gesamtumsatz die Grenze von 22.000€ im ersten Jahr und 50.000€ im Folgejahr nicht überschreitet. Dieser Betrag wurde in der neuen Kleinunternehmerregelung 2020 erhöht.
Der wichtigste Vorteil bei der Kleinunternehmerregelung ist, dass du beim Verkauf deiner Produkte keine Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen musst. Du kannst also die 19% für dich behalten.
Wenn du merken solltest, dass dir dieses Business nicht gefällt, kannst du ohne weiteres aufhören. Denn du bist im Gegensatz zur Regelbesteuerung nicht für 5 Jahre an die Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt gebunden.
Sobald dein jährlicher Umsatz die 22.000€ Grenze übersteigt, musst du allerdings zur Regelbesteuerung wechseln. Dieser Wechsel bedeutet für dich hinterher einen größeren Aufwand.
Außerdem kannst du bei der Kleinunternehmerregelung auch keine Vorsteuer geltend machen. Das heißt, du kannst dir die 19%, die du beim Einkauf zahlst, nicht vom Finanzamt zurückholen.
Solltest du zu Beginn viel investieren, beispielsweise in Weiterbildung, kann es sich lohnen auf die Regelung zu verzichten. Da wir als FBA Händler sehr viel importieren, ist es hier ebenfalls lohnenswert die Vorsteuer geltend machen zu können.
Wenn viele Geschäftskunden deine Produkte kaufen, ist es für sie ebenfalls besser, wenn sie die Möglichkeit haben, sich die Vorsteuer beim Kauf zurückzuholen.
Sollte es dein Ziel sein, mit Amazon voll durchzustarten, solltest du auf die Kleinunternehmerregelung verzichten, denn die 22.000€ Umsatz wirst du schnell überschreiten. Somit hast du hinterher auch keinen Aufwand zur Regelbesteuerung zu wechseln.
Noch ein Tipp zum Fragebogen: Umsatzsteuer ID beantragen
Egal ob Kleinunternehmerregelung oder nicht, du solltest auf jeden Fall eine Umsatzsteuer-ID beantragen. An vielen Stellen innerhalb des Importprozesses ist es hilfreich, diese angeben zu können. Auch auf Amazon benötigst du sie, sobald du nicht mehr von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machst.
Wenn du hier einfach das kleine Kreuz setzt, bekommst du ein paar Wochen später deine Umsatzsteuer-ID per Post zugesendet und kannst sie direkt bei Amazon eintragen.
Sobald du mit einem der Mitarbeiter den Fragebogen ausgefüllt hast, hast du schonmal eine große Aufgabe bewältigt. Der letzte Schritt ist dann um einiges einfacher.
Deine To Do’s
- Schritt 1: Gehe mit deiner Gewerbeanmeldung und deinen geschäftlichen Kontodaten zum zuständigen Finanzamt in deiner Nähe bzw. Stadt.
- Schritt 2: Frage nach dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung und bitte darum, diesen mit einem Mitarbeiter gemeinsam auszufüllen.
- Schritt 3: Schätze deine Gewinne auf unter 11.604 € in den nächsten zwei Jahren und denke daran, auch gleich die Umsatzsteuer ID zu beantragen.
- Schritt 4: Das Finanzamt schickt dir nun in den nächsten Wochen deine Steuernummer und deine Umsatzsteuer ID an deine Postadresse zu.
- Schritt 5: Hole dir verschiedene Versicherungsangebot für die Betriebshaftpflicht ein und schließe diese vor dem Verkauf deiner Produkte ab.
4.) EORI-Nummer beantragen
Die EORI-Nummer ersetzt die frühere deutsche Zollnummer und gilt jetzt für den gesamten europäischen Raum. Du brauchst sie für den Import deiner Waren aus China, aber auch schon, wenn du die ersten Samples bestellst.
Du kannst das Formular „0870“ auf der Homepage des deutschen Zolls herunterladen und direkt ausfüllen.
Hier musst du dann auch deine neue Steuernummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer angeben. Solltest du die Unterlagen noch nicht zugeschickt bekommen haben, kannst du sie auch später nachreichen.
Sobald du eine EORI Nummer beantragen möchtest, kannst du dich auch immer direkt an den Zoll wenden und offene Fragen klären. Sie sind immer freundlich und hilfsbereit.
Wenn du alles ausgefüllt hast, druckst du das Formular aus und unterschreibst es nochmal. Dann musst du das Dokument nur noch per Mail schicken und hältst 1 – 2 Wochen später deine EORI-Nummer in den Händen – ein tolles Gefühl! Nun kannst du offiziell Waren aus dem Ausland importieren und diese in Deutschland verkaufen.
>> Hier kannst du deine EORI Nummer beantragen: antrag.eori@zoll.de
5.) Buchhaltung und Steuern
Wenn du alle obigen Schritte durchgeführt hast, bist du offiziell Unternehmer und musst eine regelmäßige Umsatzsteuer Voranmeldung sowie die jährliche Steuererklärung abgeben.
Keine Angst, das klingt komplizierter als es ist. Die Umsatzsteuervoranmeldung dokumentiert, wie viel Umsatzsteuer du im letzten Monat sowohl eingenommen als auch ausgegeben hast. Die ausgegebene Umsatzsteuer bekommst du vom Finanzamt wieder zurück, die eingenommene Umsatzsteuer führst du an das Finanzamt ab.
Damit dabei keine Fehler passieren und du dich voll auf dein Business konzentrieren kannst, solltest du dir direkt einen geeigneten Steuerberater suchen, der auch deine Buchhaltung übernimmt.
Für die Erfassung und Erstellung von Rechnungen ist das Tool Easybill am besten geeignet. In der Regel sind Steuerberater mit dem Tool vertraut und der Prozess der Rechnungserfassung wird wesentlich erleichtert.
Was passiert, wenn du dich zu spät um die Buchhaltung kümmerst?
Dieser Fehler passiert leider ziemlich häufig, da oft davon ausgegangen wird, man müsse sich nur jährlich um seine Steuern kümmern. Wenn du dich erst nach einem Jahr Geschäftstätigkeit an einen Steuerberater wendest, kann es richtig teuer werden. Das hat folgende Gründe:
- Dein Steuerberater muss nun rückwirkend für ein Jahr, die Buchhaltung erstellen. Du musst also alle Ein- und Ausgangsrechnungen, Dokumente von Amazon und Kontoauszüge des ganzen Jahres bereitstellen.
- Sofern sich das Finanzamt noch nicht früher bei dir gemeldet hat, musst du die gesamte Umsatzsteuer des letzten Jahres bezahlen. Bei 19 % auf den Verkaufspreis pro Artikel kann sich das enorm summieren.
- Zusätzlich zu den obigen Kosten kommen noch die Kosten für die Erstellung der Steuererklärung und die Steuer an sich. Wenn du alle Einkünfte erstmal reinvestierst, musst du keine Einkommensteuer bezahlen.
Deine To Do’s
- Schritt 1: Hebe alle Rechnungen und Belege auf, die in Zusammenhang mit deiner geschäftlichen Tätigkeit stehen. In diesem Artikel erfährst du ebenfalls was von der Steuer absetzbar ist: Amazon FBA Steuern
- Schritt 2: Suche dir einen geeigneten Steuerberater.
6.) Bei Amazon als FBA Händler anmelden
Der letzte Schritt bevor es richtig losgehen kann, ist natürlich die Anmeldung im Amazon Seller Central. Das Seller Central ist sozusagen dein Cockpit, in welchem du alle wichtigen Aufgaben rund um den Amazon FBA Verkauf managst. Amazon bietet dabei zwei verschiedene Verkaufstarife an: Basis und Professionell.
Hier wähle unbedingt den professionellen Tarif aus, da du in der Basisversion maximal 40 Produkte pro Monat verkaufen kannst und kein Zugriff auf Amazons Werbemöglichkeiten hast. Der professionelle Tarif kostet monatlich 39€ exkl. Umsatzsteuer. Wenn du einen Monat lang noch keine Produkte online hast, kannst du dir diese Gebühr wieder erstatten lassen.
- Öffne die Seite von Amazon und klicke auf Jetzt verkaufen.
- Folge den Anweisungen und halte folgende Daten bereit:
Kredit -oder Debitkarte, Telefonnummer, Banktontonummer, Email - Klicke bei Unternehmensform auf Unternehmen in Privatbesitz. Das ist das klassische Einzelunternehmen.
- Am Ende musst du noch deinen Shop Namen auswählen. Dieser muss nicht deiner Marke entsprechen. Jedes Produkt kann noch einmal unter einer eigenen Marke verkauft werden.
Nachdem du dich um alle obigen Schritte gekümmert hast, sind die meisten bürokratischen Angelegenheiten für den Start nun erledigt. Du hast erfolgreich ein Gewerbe angemeldet, alle steuerlichen Notwendigkeiten vorbereiten und dich bei Amazon als Händler registriert. Du kannst dich jetzt voll und ganz auf dein Business konzentrieren!
Amazon FBA Anleitung – Welche Schritte folgen nun?
Die folgenden Punkte zählen zu den wichtigsten Schritten, um mit Amazon FBA zu starten. Um hier wirklich ins Detail zu gehen und dir alles Wissenswerte mit auf den Weg zu geben, findest du zu jeden der Schritte eigene Blogartikel.
- Produktrecherche
Ein Produkt mit einer vorhandenen Nachfrage und schwachen Angeboten ist der Ausgangspunkt deines Amazon FBA Business.
- USP Entwicklung
Eine Unique Selling Proposition (USP), also ein Alleinstellungsmerkmal, ist wichtig, um sich mit dem Produkt von der Konkurrenz abzusetzen.
- Sourcing
Im nächsten Schritt geht es um die Suche nach einem passenden Hersteller, sowie die Kommunikation und die Verhandlung mit diesem.
- Zertifikate
Um in Europa verkaufen zu dürfen, muss das Produkt, abhängig von Materialien und Verwendung, bestimmte Prüfzertifikate vorweisen.
- Verpackung
Bei der Verpackung geht es sowohl um ein ansprechendes Design, als auch um rechtliche Kennzeichnungen und um die Verpackungslizenz.
- Produktkalkulation
Um sicher zu sein, dass das Produkt auch profitabel ist, ist eine präzise Kalkulation der Marge mittels eines FBA Rechners unumgänglich.
- Import
Nach der Produktion geht es an den Import der Ware nach Europa. Hierzu gehört eine Quality Inspections sowie die Abwicklung am Zoll.
- Produktbilder
Die Produktbilder sind ein wichtiger Erfolgsfaktor jedes Listings. Hier sollte man nicht sparen und in einen guten Fotografen investieren.
- Listing erstellen
Bei der Erstellung des Listings gibt es einige Stellschrauben, um die Sichtbarkeit zu steigern und das Listing für Conversions zu optimieren.
Fazit – Amazon FBA Anleitung
Klar gibt es Aufgaben, die auf dem Weg zum Aufbau deines eigenen Unternehmens wesentlich mehr Spaß machen. Wer mit Amazon FBA starten möchte, muss diese auf jeden Fall abhaken.
Aber auch hier gibt es einen großen Vorteil: Durch das Ausführen der ersten Schritte steigerst du nochmal dein persönliches Commitment. Du bist aus deiner Komfortzone gegangen und hast die ersten Steps erfolgreich gemeistert. Jetzt bist du bereit richtig tief in die Materie einzusteigen!
Je schneller du die ersten Schritte erledigst, desto mehr Zeit hast du, dich auf die spannenden Aufgaben zu fokussieren – Jetzt kannst du direkt mit der Produktrecherche loslegen!
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich steht FBA für „Fulfillment by Amazon“. Durch das Amazon FBA Programm können Händler ihre eigenen Produkte auf Amazons Marktplatz platzieren und Amazon übernimmt zusätzlich einige logistische Aufgaben. Hierzu zählen unter anderem die Lagerhaltung, Verpackung, Frankierung sowie den Versand der Produkte an den Endkunden.
Bevor du mit Amazon FBA loslegst, musst du ein Gewerbe anmelden, ein Geschäftskonto eröffnen und deine Steuernummer beantragen. Zudem benötigst du eine EORI-Nummer, um Waren in die EU importieren zu können.
Für Amazon FBA kannst du dich mit wenigen Klicks direkt im Seller Central von Amazon (https://sellercentral.amazon.de/) registrieren. Klicke dazu einfach auf Anmelden und anschließend auf Registrieren.
Grundsätzlich eignen sich mehrere Rechtsformen für den Handel über Amazon FBA. In diesem Artikel erkläre ich die Vor- und Nachteile der geeigneten Unternehmensformen.
Wer auf Amazon als Händler tätig ist, kann den FBA Service nutzen und seine Waren in den Fulfillment-Centern von Amazon lagern. Wird dann ein Produkt über den Marktplatz verkauft, kümmert sich Amazon selbst um die Verpackung und den Versand an den Endkunden. Darüber hinaus gehören das Retourenmanagement und der Kundenservice ebenfalls zu den FBA-Leistungen.
Als Amazon FBA Produkte werden sämtliche Produkte bezeichnet, die über den Marktplatz und das Fulfillment Programm von Amazon (FBA) verkauft werden. Grundsätzlich eignet sich erstmal jedes physische Produkt auf Amazon auch als FBA Produkt.
Neben der monatlichen Gebühr in Höhe von 39 € werden vor allem Vermittlungs,- Versand- und Lagergebühren fällig. Diese Kosten variieren nach Kategorie, Größe und Gewicht der angebotenen Produkte und lassen sich im Voraus sehr genau berechnen.
Abgesehen von der monatlichen Verkaufsgebühr in Höhe von 39 €, hängen die Gebühren von Produktgröße, Gewicht und Verkaufskategorie ab. Die Vermittlungsgebühr beträgt in den meisten Kategorien 15 % vom Verkaufspreis. Alle andere Gebühren hängen von der gelagerten Menge und den genannten Maßen der Artikel ab.
Das notwendige Startkapital hängt ganz von deinen Zielen und deinem Produkt ab. Du solltest für dein erstes FBA Produkt rund 5.000€ einplanen, um gut starten zu können. Einen genauen Einblick in die Kosten eines Amazon Business und wie du dein Startkapital abschätzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Ein Amazon FBA Business beschreibt grundsätzlich ein Unternehmen, das physische Produkte über den Online-Marktplatz Amazon verkauft und dabei das Fulfillment-Service (FBA) von Amazon nutzt. Bei diesem nimmt Amazon dem Unternehmen einige logistische Aufgaben ab und erleichtert somit den Start in den Onlinehandel.