Die wichtigsten Insights für angehende und aktive Seller
Viele Menschen spielen mit dem Gedanken, sich neben ihrer Haupttätigkeit ein zweites Standbein aufzubauen. Besonders das Internet erscheint dabei als attraktive Möglichkeit, diese Idee zu verwirklichen. Schließlich besitzt so ziemlich jeder einen Laptop und eine Internetverbindung und nutzt diese, um Videos zu streamen, E-Mails zu verfassen oder die neuesten Nachrichten und Trends zu verfolgen.
Warum also nicht auch ein Business damit starten? Während man häufig auf Modelle wie Dropshipping oder Affiliate-Marketing stößt, wird oft auch das Stichwort Amazon FBA ins Spiel gebracht. Dieses Geschäftsmodell gibt es bereits seit einigen Jahren, und immer wieder hört man von Erfolgsstories: Menschen, die sich nebenbei ein Unternehmen mit fünf, sechs oder sogar siebenstelligen Monatsumsätzen aufgebaut haben.
Doch trotz der zahlreichen positiven Berichte gibt es einige Glaubenssätze, dass es sich 2025 überhaupt nicht mehr lohnt, mit Amazon FBA zu starten. Diese Glaubenssätze sind vielfältig: ein negativer gesamtwirtschaftlicher Trend in Deutschland, der möglicherweise zu einer sinkenden Kaufkraft führt, Plattformen wie TEMU, die angeblich dieselben Produkte wie Amazon zu noch niedrigeren Preisen anbieten, sowie die zunehmende Sorge, dass die Konkurrenz auf der Plattform durch die stark gestiegene Anzahl an Verkäufern in den letzten Jahren zu groß geworden ist.
All diese Bedenken werden oft genannt, wenn es um die Frage geht, ob Amazon FBA 2025 noch eine lohnenswerte Option ist. Doch stimmen diese Zweifel oder lohnt sich Amazon FBA 2025 tatsächlich noch? Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf das Potenzial von Amazon FBA für angehende und aktive Verkäufer, analysieren, wie sich Amazon in Zukunft entwickeln wird, und zeigen auf, welche Strategien beim Aufbau eines eigenen E-Commerce-Unternehmens hilfreich sind.
Erfolg von Amazon – Zahlen und Fakten
Um die Frage zu beantworten, ob sich Amazon FBA noch lohnt, ist es sinnvoll, zunächst einen Schritt zurückzutreten und Amazon als Plattform im Ganzen aus der Vogelperspektive zu betrachten. Werfen wir dafür zunächst einen genaueren Blick auf die Zahlen und Fakten.
Plattform im Fokus: Wie erfolgreich ist Amazon?
Amazon Deutschland verzeichnet seit längerer Zeit ein stetiges Wachstum und vor allem in den letzten Jahren eine rasante, positive Umsatzentwicklung. Von rund 2,22 Milliarden Euro im Jahr 2008 stieg der Umsatz bis 2020 auf etwa 25,87 Milliarden Euro. In den darauffolgenden Jahren nahm der Umsatz noch stärker zu. Besonders während der Corona-Pandemie konnte Amazon ein erhebliches Wachstum verzeichnen, da der Trend vom stationären Handel hin zum Onlinehandel durch die Pandemie beschleunigt wurde. Im Jahr 2021 gelang der Sprung auf die 31,56 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Trotz der zuletzt angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland – im Jahr 2024 verzeichnete die Bundesregierung mit einem Rückgang des BIP um 0,2 % bereits das zweite Jahr in Folge eine Rezession – konnte Amazon in den letzten Jahren dennoch seinen Umsatz steigern. Im Jahr 2023 erhöhte sich der Umsatz von Amazon von etwa 31,9 Milliarden Euro aus dem Vorjahr auf beeindruckende 34,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 1,9%.
Dies ist schon ein großer Erfolg. Noch beeindruckender sind allerdings die Zahlen, wenn man Amazon als Marktplatz betrachtet. Im deutschen E-Commerce-Markt ist Amazon unangefochten die Nummer eins. Mit einem Marktplatzumsatz von 51,4 Milliarden Euro konnte Amazon ein Wachstum von 10,9 % verzeichnen.
Darüber hinaus war der Prime Day 2024 der erfolgreichste in der Geschichte von Amazon, mit Rekordverkäufen und mehr verkauften Artikeln während der zweitägigen Veranstaltung als bei jedem vorherigen Prime Day.
Das ist zunächst ein positives Signal – sowohl für angehende als auch für bereits aktive Verkäufer. Es verdeutlicht, wie resistent Amazon gegenüber gesamtwirtschaftlichen Schwankungen ist. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage gelang es sowohl Amazon als auch den Verkäufern auf der Plattform, nicht nur Stabilität zu bewahren, sondern sogar weiterhin zu wachsen. Dank der hohen Umsatzrate auf dem Marktplatz ergibt sich somit ein großes Umsatzpotenzial für Amazon-Seller.
Käuferseite – Wie beliebt ist Amazon?
Die beeindruckenden Umsatzzahlen von Amazon sind zweifellos ein Zeichen für das Potenzial der Plattform. Doch wo liegen die Wurzeln dieses Erfolgs? Im Kern steht ein entscheidender Faktor, der Amazon für Händler so attraktiv macht: die Kundenperspektive. Das Ziel von Amazon ist es, das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein.
Hier einige der wichtigsten Kennzahlen, die die enorme Reichweite und den Kundenzugang auf Amazon verdeutlichen und auch zeigen, warum die Plattform für Händler so attraktiv ist:
Auch hier sind zunächst nur Zahlen und Fakten präsentiert worden. Doch was bedeuten diese für angehende und aktive Amazon FBA-Seller? Ganz einfach: Händler wollen dort verkaufen, wo sich die meisten potenziellen Kunden aufhalten, um Umsatz zu generieren. Ein anschauliches Beispiel: Ein Gemüsehändler, der seine Waren an einem abgelegenen Ort außerhalb der Stadt anbietet, wo kaum jemand vorbeikommt und der schwer zu finden ist, wird selbst mit der frischesten und hochwertigsten Ware keinen Erfolg haben. Stattdessen möchte der Gemüsehändler auf einem Markt in der Stadt verkaufen, wo Tausende von Kunden nach Ware Ausschau halten.
Auf Amazon hingegen tummeln sich sogar Millionen von Kunden, die aktiv nach Produkten suchen und schon bereit sind, diese zu kaufen. Genau das macht die Plattform so attraktiv für Händler. Durch die enorme Anzahl an Kunden und ihre hohe Kaufbereitschaft hat selbst ein Angebot mit einer kleinen Zielgruppe die Chance, auf Amazon eine große Wirkung zu erzielen.
Verkäuferseite – Wie erfolgreich sind Amazon Seller?
Es steht außer Frage, dass Amazon hohe Umsätze erzielt und von Kunden als bevorzugte Plattform für Online-Einkäufe wahrgenommen wird. Doch die entscheidende Frage bleibt: Haben auch kleine Verkäufer eine reale Chance, ihre Produkte erfolgreich zu platzieren, oder profitieren vor allem die großen Player am Markt? Interessanterweise wird der größte Umsatz auf Amazon nicht – wie viele vermuten – von Amazon selbst erzielt. Stattdessen stammen mehr als 60 % der Verkäufe von unabhängigen Drittanbietern, die überwiegend aus kleinen und mittelständischen Unternehmen bestehen.
Gleichzeitig wächst die Zahl der Online-Käufer in Deutschland weiter. Prognosen zufolge wird die Anzahl der Online-Einkäufer in 2025 auf etwa 59 Millionen steigen und bis 2028 voraussichtlich 68 Millionen erreichen. Im Vergleich dazu wächst die Zahl der aktiven Verkäufer auf Amazon deutlich langsamer: Im Jahr 2022 lag sie bei rund 45.000, während es 2023 etwa 47.500 waren.
Dies zeigt, dass zwar immer mehr Kunden erreicht werden, die Zahl der Verkäufer jedoch nicht im gleichen Maße ansteigt. Das verdeutlicht eine spannende Chance für angehende FBA-Verkäufer: Während die potenzielle Zielgruppe stetig wächst, bleibt der Wettbewerb nahezu konstant – ein ideales Umfeld, um erfolgreich in den Markt einzusteigen.
An dieser Stelle ist es noch wichtig zu erwähnen, dass häufig die Sorge geäußert wird, dass man sich gerade als unabhängiger Seller in eine Abhängigkeit von Amazon begibt. Doch diese Befürchtung sollte differenziert betrachtet werden.
Zum einen ist es in der digitalen Welt nahezu unmöglich, ein Business ohne irgendeine Form von Abhängigkeit zu betreiben. Influencer sind beispielsweise von Plattformen wie Instagram oder TikTok abhängig, während Betreiber von Websites oder Onlineshops auf Google für Suchmaschinen-Traffic oder Shopify für ihre Shop-Infrastruktur angewiesen sind. Solche Abhängigkeiten sind ein fester Bestandteil des modernen Handels und lassen sich nicht gänzlich vermeiden.
Zum anderen ist die Abhängigkeit von Amazon in vielerlei Hinsicht eine strategisch vorteilhafte. Amazon bietet Verkäufern Zugang zu einer enormen Kundenzahl. Besonders FBA-Seller profitieren von den umfassenden Services, die Amazon bereitstellt, wie Lagerung, schnellen Versand und Optimierung der Plattform. Diese Infrastruktur ermöglicht es Verkäufern, ihr E-Commerce-Geschäft mit weniger Startkapital und in kürzerer Zeit aufzubauen, als wenn sie einen komplett eigenen Shop aufbauen.
Amazon unter Druck: Welche Gefahr geht von Temu aus?
Die bisherigen Daten und Fakten zeigen, dass Amazon hohe Marktplatzumsätze erzielt. Auch unabhängige FBA-Seller profitieren von dieser Marktstellung. Zwar dominiert Amazon momentan den E-Commerce-Sektor, doch neue Konkurrenten aus China könnten diese Vorherrschaft ins Wanken bringen.
Allen voran wird in diesem Zusammenhang Temu genannt. Allein in Deutschland hat Temu bereits 16,3 Millionen Nutzer. Zudem setzt Temu auf eine gigantische Marketingoffensive. Im Jahr 2023 investierte das Unternehmen massiv in Facebook- und Instagram-Werbung und wurde damit sogar zum größten Werbekunden von Meta. Das Unternehmen punktet bei Kunden vor allem durch äußerst günstige Produkte – ein Wettbewerbsvorteil, mit dem viele Anbieter auf Amazon kaum mithalten können. Ein konkretes Beispiel dafür sind Trinkflaschen. Während auf Amazon die Preise meist in der Kategorie von 10 bis 20 Euro, teils auch 25 oder 30 Euro liegen, bietet Temu Flaschen bereits für rund einen Euro an.
Im ersten Moment mag Temu für angehende Amazon FBA-Seller alarmierend wirken. Doch anstatt sich von den Preisen einschüchtern zu lassen, lohnt es sich, Temu genauer zu betrachten. Ein entscheidender Faktor ist die Customer Experience. Die Lieferzeiten bei Temu betragen in der Regel 2–3 Wochen, und das Reklamieren gestaltet sich häufig schwierig, da die Händler ihren Sitz in China haben. Und genau hier liegt auch eine zentrale Problematik.
In Europa gibt es strenge Sicherheits-Richtlinien und Standards, an die sich Hersteller und Verkäufer halten müssen. Dadurch gelangen gefährliche Produkte selten in den Umlauf und werden im Fall von gefährlichen Mängeln zurückgerufen. Diese Verantwortung gibt es bei Temu jedoch nicht. Die Händler sitzen nicht in Europa, testen ihre Produkte oftmals nicht und bringen häufig qualitativ minderwertige Artikel in den Umlauf. Aufgrund ihres Unternehmenssitzes ist es schwierig, sie für ihre Produkte zur Rechenschaft zu ziehen. Behörden haben kaum Zugriff auf Unternehmen in China, was dazu führt, dass Kunden entweder schlechte Qualität erhalten oder im schlimmsten Fall gefährliche Produkte kaufen.
Was bei Trinkflaschen auf den ersten Blick weniger dramatisch erscheint, ist bei Produkten aus dem Elektronik- oder Chemikalienbereich besonders kritisch. Elektronische Produkte können bei schlechter Qualität schnell Brände verursachen. Statistiken zeigen außerdem, dass beispielsweise im Kinderbereich bis zu 95 % der Produkte auf Temu nicht richtlinienkonform sind. Diese Faktoren bergen erhebliche und oft unterschätzte Gefahren für Konsumenten.
Doch auch hier schläft die EU nicht. Es sind bereits Verordnungen geplant, um Marktplätze in der EU für die Sicherheit der angebotenen Produkte haftbar zu machen und gezielt gegen Plattformen wie Temu vorzugehen. In den kommenden Jahren wird sich in diesem Bereich noch einiges ändern, um die Risiken für Verbraucher zu minimieren. Damit wird sich auch bei Temu voraussichtlich einiges ändern, da die aktuellen günstigen Produktpaletten dann nicht mehr so einfach in den Umlauf geraten können.
Mehr Informationen zu Temu und dem Thema Product Compliance findest du hier:
Zwar ist bei diesem Thema viel Bewegung und es bleibt abzuwarten, wie sich Temu entwickelt. Für angehende und aktive FBA-Seller für das Jahr 2025 stellt sich jedoch gerade wegen der hohen Nutzerzahl die Frage, ob Temu tatsächlich momentan eine ernsthafte Konkurrenz darstellt. Letztendlich sollte man sich wichtige Fragen stellen: Würde man selbst auf Temu einkaufen? Kaufen Kunden, die Wert auf Qualität legen, tatsächlich auch auf Temu?
Vielleicht greifen Kunden aus Neugierde ein zwei Mal kleineren zu Produkten auf dieser Plattform zurück. Doch für den alltäglichen Bedarf und wesentliche Anschaffungen bevorzugen viele Verbraucher Plattformen, die Qualität und Sicherheit garantieren. Ein leidenschaftlicher Wanderer wird beispielsweise seine Ausrüstung nicht so günstig wie möglich bei Temu kaufen. Eltern werden auch keine Produkte wie Babybettwäsche kaufen, ohne sicherzugehen, dass sie unbedenklich für ihre Kinder sind. Ein begeisterter Heimwerker wird keine günstigen Werkzeuge kaufen, die weder langlebig noch zuverlässig sind. Zielgruppen wie diese bevorzugen hochwertige und sorgfältig getestete Produkte.
Für angehende Seller gibt es also keinen Grund zur Sorge. Plattformen wie TEMU sind außerdem keine Neuheit – vergleichbare Anbieter wie Aliexpress oder Wish konnten sich schon vor Jahren ebenfalls nicht langfristig bei den Kunden durchsetzen, vor allem aufgrund der genannten Qualitätsmängel und einer weniger überzeugenden Kauferfahrung.
Richtigen Strategien: Wie sich Amazon FBA 2025 lohnt
Nachdem klar geworden ist, warum sich Amazon FBA auch 2025 noch lohnt, kommen wir nun zu einem Teil, der angehende FBA-Seller besonders stark interessieren dürfte: Wie schafft man es, als 2025 ein erfolgreiches FBA Unternehmen aufzubauen?
Tatsächlich hat sich die Art, Produkte zu verkaufen, in den letzten Jahren wesentlich verändert. Zwar waren die Umsätze pro Produkt 2017 aufgrund der geringeren Kundenanzahl niedriger, doch damals war es vergleichsweise einfacher, willkürlich Produkte zu launchen – und es war trotzdem irgendwie profitabel. Zu diesem Zeitpunkt steckte die Plattform Amazon und auch Amazon FBA noch in den Kinderschuhen.
Mit den Jahren hat sich der Markt enorm professionalisiert. Seller investieren mehr Zeit und Mühe in ihre Produkte, nutzen bessere Produktbilder und schalten ihre Werbung effizienter. Das bedeutet aber nicht, dass sich Amazon FBA 2025 nicht mehr lohnt. Vielmehr gilt es, als Seller – ob Anfänger oder Fortgeschrittener – die Strategien an die aktuellen Bedingungen anzupassen, um erfolgreich zu starten oder weiter zu skalieren.
Kommen wir nun zu einigen zentralen Strategien, die dabei helfen, mit Amazon FBA 2025 starke Ergebnisse zu erzielen.
1. Klein und leicht oder groß und schwer – Eine neue Perspektive
Das Produkt ist das Herzstück jedes E-Commerce-Sellers. Damit werden Kundenbedürfnisse erfüllt, was wiederum zu Verkäufen und Umsätzen führt. Einer der ersten Schritte beim Aufbau eines Amazon FBA Unternehmens ist die Produktrecherche. Hier wird analysiert, welches Produkt man letztendlich auf dem Markt launchen möchte. Die meisten werden bei der Produktrecherche auf Strategien zurückgreifen, die sie zum Beispiel bei YouTube kennengelernt haben.
Lange Zeit galt dabei das Motto, dass Produkte möglichst klein und leicht sein sollten, um die Beschaffungskosten niedrig zu halten und Lagerung sowie Versand günstig zu gestalten. Dies sollte die Marge erhöhen und besonders den Einstieg in den Verkauf erleichtern. Diese Strategie wurde in der Vergangenheit häufig verbreitet und von vielen Amazon FBA-Sellern daraufhin genutzt.
Doch genau hier liegt das Problem: Aufgrund der weitverbreiteten Nutzung dieser Strategie sind viele dieser Märkte inzwischen überlaufen. So gibt es beispielsweise unzählige Anbieter für Portemonnaies, Messerblöcke oder Gewürzstreuer. In solchen gesättigten Märkten ist es mittlerweile schwierig, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten.
Aber keine Sorge. Es gibt immer noch hunderte von Nischen, die für angehende und erfahrene Seller lohnenswert sind. Um diese Nischen zu identifizieren und erfolgreich Produkte zu launchen, ist es notwendig, die Produktsuche und Amazon FBA 2025 neu zu denken.
Anstatt dieselben, weitverbreiteten Strategien wie die Konkurrenz zu nutzen und einfache Produkte zu verkaufen, lohnt es sich, einen anderen Ansatz zu wählen. So wurden beispielsweise komplexe oder große und schwere Produkte lange Zeit von vielen Amazon FBA-Sellern gemieden, da der Aufwand als zu hoch, die Einstiegskosten als zu teuer und die Produkte als wenig profitabel galten. Doch das Gegenteil kann der Fall sein: Während große und schwere Produkte zwar höhere Versandkosten verursachen, können sie oft auch teurer verkauft werden, sodass die Marge attraktiv bleibt.
Auch bei komplexeren Produkten lohnt sich der zusätzliche Aufwand. Elektroprodukte oder Supplements, die aufgrund von Zertifizierungen und regulatorischen Anforderungen schwieriger zu launchen sind, bieten großes Potenzial. Viele Seller lassen sich von diesen Hürden abschrecken. Wer jedoch bereit ist, diese Herausforderungen zu meistern und am Anfang mehr Zeit und Mühe zu investieren, kann sich von der Konkurrenz abheben. Dieser Einsatz zahlt sich langfristig aus.
Zusammengefasst lässt sich die effektivste Strategie für Amazon FBA 2025 in einem Satz formulieren: Go the Extra Mile. Wer bereit ist, neue Wege zu gehen und Hindernisse zu überwinden, hat die besten Chancen, sich auf dem Markt erfolgreich zu etablieren.
2. Neue Weg des Sourcings – Amazon FBA 2.0
Einer der am weitesten verbreiteten Ansätze ein Amazon FBA Produkt an den Markt zu bringen, lag darin, nach der Produktrecherche auf Alibaba in China nach geeigneten Herstellern zu suchen, mit diesen zu verhandeln und die Produkte anschließend in großen Mengen zu bestellen. Für viele Amazon FBA-Seller bringt dieser Weg jedoch einige Herausforderungen mit sich. Zum einen vergehen oft mehrere Monate, bis die Ware ankommt und Umsätze erzielt werden können. Zum anderen muss durch die langen Transportweg von Asien nach Deutschland eine hohe Summe an Kapital gebunden werden, was schnell zu Cashflow Problemen führt und ein hohes Startkapital fordert.
Der neue Ansatz zeigt einen klaren Wandel. Immer mehr Amazon FBA-Seller, sowohl Neueinsteiger als auch erfahrene Verkäufer, sourcen ihre Produkte aus Europa. Dieser Weg bietet enorme Vorteile. Dank kürzerer Transportwege können Produkte deutlich schneller auf den Markt gebracht und verkauft werden, wodurch schneller Umsätze generiert und das Business effizienter skaliert werden kann. Außerdem ist der Start mit einem geringeren Kapital möglich, da durch die kurzen Wege ins Amazon Lager, wesentlich geringere Stückzahlen vorfinanziert werden müssen. Darüber hinaus ermöglicht das europäische Sourcing den Aufbau eines nachhaltigeren Unternehmens. Strenge Produktionsauflagen und die kurzen Transportwege reduzieren die Umweltbelastung erheblich.
Diese Nachhaltigkeit ist nicht nur ein ethischer Vorteil, sondern hat auch einen starken Hebel im Marketing. Eine umweltfreundlichere Brand ist für viele Kunden ein entscheidender Kaufanreiz und ein zentraler Selling Point. Doch es geht noch weiter: Amazon FBA-Seller haben durch diesen Ansatz die Möglichkeit, das System von innen heraus zu beeinflussen.
Was bedeutet das konkret? Amazon selbst gilt nicht als ein besonders umweltfreundliches Unternehmen, auch wenn es bereits Schritte unternimmt, um nachhaltiger zu werden. Indem einzelne Seller jedoch ihre Produkte und Lieferketten nachhaltiger gestalten und beispielsweise aus Europa sourcen, treiben sie Amazon innerhalb des bestehenden Systems Stück für Stück in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Jeder einzelne Schritt eines Sellers hat somit eine summierende Wirkung, die langfristig das gesamte System verändern kann und positiv auf Kunden in Deutschland wirkt.
Dieser neue Ansatz des Sourcings und des nachhaltigen Geschäftsaufbaus hat sich bereits für Amazon FBA 2024 abgezeichnet und wird sich 2025 weiter verstärken. Es ist ein Trend, der nicht nur Amazon als Plattform weiterentwickelt, sondern auch die Art und Weise, wie Seller ihre Unternehmen aufbauen.
Welche weiteren Vor- und Nachteile das Sourcing aus Europa bietet und wie du praktisch damit starten kannst, erfährst du hier:
3. Ganzheitliche Ansatz – Ein neuer Blick auf dein Business
Der grobe Prozess hinter dem Aufbau eines Amazon FBA Unternehmens sieht folgendermaßen aus: Mithilfe von Tools wie Helium10 startet man die Produktrecherche und sucht nach einem profitablen Produkt. Anschließend definiert man die gewünschten Eigenschaften des Produkts sowie dessen USPs (Unique Selling Propositions), um die Bedürfnisse der Zielgruppe optimal zu erfüllen. Danach wird das Produkt gesourct und schließlich auf Amazon mithilfe von PPC-Kampagnen (Pay-per-Click) vermarktet.
Dies ist natürlich eine stark vereinfachte Darstellung, die jedoch auf einen Blick gut veranschaulicht, wie ein Produkt erfolgreich gelauncht werden kann. Solch ein Blick auf das Thema vermittelt allerdings oft den Eindruck, dass ein Business in klar voneinander getrennten Phasen abläuft: Zuerst konzentriert man sich nur auf die Produktrecherche, dann auf die Produktentwicklung, danach auf das Sourcing und schließlich auf das Marketing. Diese Herangehensweise hat über viele Jahre hinweg funktioniert und hat zweifellos auch heute noch ihre Berechtigung.
Allerdings führt dieser isolierte Ansatz häufig dazu, dass man sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Das eigentliche Ziel ist es schließlich, ein profitables E-Commerce-Business und eine starke Brand aufzubauen. Um dies zu erreichen, ist es entscheidend, nicht nur jeden Schritt einzeln zu betrachten, sondern einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen.
Das bedeutet, das Amazon FBA Business als einen dynamischen Kreislauf zu betrachten, in dem alle Aspekte miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Die Produktrecherche hat Auswirkungen auf das Sourcing, das Sourcing wiederum beeinflusst das Marketing & die Skalierung (Cashflow!), und auch das laufende Marketing liefert wertvolle Erkenntnisse für die Produktrecherche des nächsten Produkts.
Dieser Ansatz stellt sicher, dass in jedem einzelnen Schritt – von der Produktrecherche über die Entwicklung und das Sourcing bis hin zum Marketing – alle Elemente im Einklang stehen und aufeinander abgestimmt sind. Auf diese Weise wird es möglich, ein erfolgreiches, skalierbares und langfristig tragfähiges Unternehmen aufzubauen.
Beispielsweise, wenn man ein möglichst umweltfreundliches Unternehmen aufbauen und dieses auch nach außen hin präsentieren möchte, sollte man diesen Anspruch konsequent im Blick behalten. Bereits bei der Produktrecherche ist darauf zu achten, dass das Produkt in Europa produziert werden kann.
Dieser neue Ansatz gilt nicht nur für Neueinsteiger, sondern auch für bestehende Seller, die ihr Amazon FBA Unternehmen 2025 weiter ausbauen möchten. Anstatt einfach wahllos neue Produkte zu launchen, sollten sie ihr Business als ganzheitliches Konzept betrachten. Welche Produkte wurden bereits erfolgreich auf den Markt gebracht? Wie werden diese vermarktet? Wie wurden sie zuvor gesourct? Welche Werte möchte man den Kunden vermitteln?
Diese neue Denkweise, das Amazon FBA Business nicht als Ansammlung isolierter Prozesse, sondern als einheitliches Gesamtsystem zu sehen, bietet enorme Vorteile. Sie schafft die Grundlage, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu optimieren und das Business nachhaltig, effizient und zukunftssicher weiterzuentwickeln.
Zukunft von Amazon FBA: Trends und Prognosen
Für viele, die sich bereits mit Amazon FBA 2024 beschäftigt haben und 2025 überlegen, sich mit diesem Geschäftsmodell ein eigenes langfristiges Unternehmen aufzubauen, ist ein Blick in die Zukunft entscheidend. Schon jetzt ist klar, warum Amazon FBA auch heute noch lukrativ ist und welche Strategien zu nachhaltigem Erfolg führen können. Doch wie wird sich das Geschäftsmodell in den kommenden Jahren entwickeln? Ein Blick in die Zukunft lohnt sich allemal. Der weltweite E-Commerce-Markt soll bis 2029 laut Prognosen von 4,38 Billionen Euro auf 5,92 Billionen Euro anwachsen. Auch in Deutschland gewinnt der E-Commerce weiterhin an Bedeutung und nimmt zunehmend Marktanteile gegenüber dem stationären Einzelhandel ein. Zwischen 2010 und 2019 stiegen die Umsätze im Online-Handel jährlich um durchschnittlich 16,6 %. Für das Jahr 2026 wird prognostiziert, dass mehr als jeder vierte Euro im Einzelhandel – ausgenommen Lebensmittel (hier wird immer noch lieber vor Ort eingekauft) – online umgesetzt wird.
Auch für Amazon deutet sich an, dass die lukrativen Zeiten anhalten werden. Das Unternehmen ruht sich nicht auf seinem bisherigen Erfolg aus, sondern entwickelt sein Geschäftsmodell kontinuierlich weiter. Ein vielversprechender Fokus liegt auf Social Selling: Immer mehr Umsätze werden international über soziale Medien wie TikTok generiert, und Amazon möchte sich in diesem Bereich ebenfalls etablieren. Bereits heute kooperiert Amazon mit Pinterest und TikTok, um Verkäufe direkt über diese Plattform zu ermöglichen. Zukünftige Kooperationen mit Facebook werden angestrebt, um weitere Märkte zu erschließen und Kunden dort gezielt anzusprechen.
Diese Entwicklungen werden sich in den kommenden Jahren weiter intensivieren und die Bedingungen für Amazon-FBA-Seller noch attraktiver gestalten.
Fazit: Mit Amazon FBA 2025 erfolgreich durchstarten
Letztendlich lässt sich nach diesem ausführlichen Exkurs über die aktuelle Lage, die Entwicklung von Amazon sowie neue Trends und Strategien auch die Frage beantworten, ob sich Amazon FBA im Jahr 2025 noch lohnt. Die Antwort lautet: Ja, Amazon FBA bleibt auch 2025 eine attraktive Möglichkeit, ein eigenes Business zu starten, und das wird es auch in Zukunft bleiben.
Im Grunde kann Amazon FBA nämlich als eine Form des Handels betrachtet werden, und Handel hat sich seit jeher als eine bewährte Geschäftsmöglichkeit etabliert. Letztlich ist Amazon FBA lediglich ein Vertriebskanal für die eigenen Produkte. Es ist demnach wichtig, sich nicht nur als FBA-Seller zu sehen, sondern als E-Commerce-Händler, der eine eigene Marke aufbaut und Amazon als einen der vielen Vertriebskanäle nutzt.
Hinzu kommen die vielversprechenden Prognosen für den Vertrieb über den Online-Handel. Der E-Commerce-Markt bleibt lukrativ und wird in den kommenden Jahren durch einen kontinuierlichen Anstieg der Kundenzahl weiter an Bedeutung gewinnen. Ein entscheidender Faktor ist der bevorstehende Generationswechsel, der auch einen Wandel im Kaufverhalten mit sich bringt. Während die ältere Generation überwiegend im stationären Handel einkauft, bevorzugen jüngere Menschen zunehmend den Online-Handel. Angesichts dieser Entwicklung ist es unwahrscheinlich, dass der Trend zum stationären Handel in naher Zukunft zurückkehrt – auch wenn dieser nach wie vor eine wichtige Rolle spielt.
Wer überlegt, 2025 mit Amazon FBA zu starten, sollte einkalkulieren, dass dies Arbeit und Engagement erfordert, jedoch eine großartige Möglichkeit sein kann, ein eigenes Business aufzubauen. Mit einem vergleichsweise geringen Zeitaufwand von etwa 2 Stunden pro Tag lassen sich so vier oder sogar fünfstellige monatliche Gewinne erzielen.
Viele Menschen zögern jedoch, weil sie auf den perfekten Zeitpunkt oder optimale Bedingungen warten. Doch diese gibt es nicht. Ein passender Vergleich ist eine Autofahrt: Niemand wartet darauf, dass alle Ampeln grün sind, bevor er losfährt. Stattdessen beginnt man die Fahrt, passiert einige grüne Ampeln und bleibt an anderen roten stehen – dennoch kommt man Schritt für Schritt ans Ziel. Ähnlich ist es im Business: Manche Dinge gelingen auf Anhieb, während andere Herausforderungen Zeit und Mühe erfordern. Doch selbst wenn Probleme auftreten, ist nicht mehr am Anfang, sondern hat bereits wichtige Etappen gemeistert.
Du hast jetzt wertvolle Einblicke in die Welt von Amazon FBA 2025 erhalten. Doch Wissen allein bringt dich nicht ans Ziel – es braucht klare Strategien und erprobte Schritte. Wenn du direkt in die Umsetzung kommen möchtest und von der Erfahrung erfolgreicher Amazon Seller und Experten profitieren willst, sichere dir jetzt dein persönliches Erstgespräch mit dem Team von AMZ Ventures.
Erfahre, welche Strategien 2025 wirklich funktionieren und wie du dir ein langfristig erfolgreiches Amazon-Business aufbaust. Hier geht’s zum Gespräch: https://amzventures.de/bewerbung/
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Die klare Antwort lautet: Ja, Amazon FBA lohnt sich auch im Jahr 2025. Amazon FBA ist lediglich eine Vertriebsoption im Handel – und Handel hat sich seit jeher bewährt und wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.
Amazon FBA hat definitiv auch im Jahr 2025 und darüber hinaus eine vielversprechende Zukunft. Mit einem Marktanteil von 51,4 Milliarden Euro im deutschen E-Commerce ist Amazon der unangefochtene Marktführer. Ein erheblicher Anteil dieses Umsatzes wird von kleinen und mittelständischen Drittanbietern generiert.
Beim Einstieg in Amazon FBA ist es entscheidend, von Anfang an die richtigen Strategien anzuwenden. Der Verkaufsprozess hat sich seit 2017 stark verändert und ist deutlich professioneller geworden. Mit einer durchdachten Herangehensweise, wie z.B. dem Europa Ansatz und den richtigen Strategien ist es jedoch auch im Jahr 2025 möglich, erfolgreich zu starten.
